120 Jahre Sperrfrist für den Temme-Ermittlungsbericht – hat der Verfassungsschutz 2006 das Ende der „NSU-Mordserie“ verhandelt?

Warum wurde der interne Ermittlungsbericht des Hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz zu den Verdachtsmomenten gegen den ehemaligen Verfassungsschützer Andreas Temme für 120 Jahre gesperrt? Sollte es sich ausschließlich um einen Bericht über NSU-Kontakte zur lokalen Neonaziszene handeln, wie behauptet, so wäre diese Entscheidung in keinster Weise nachvollziehbar, zumal sie nur Anlass zu Spekulationen gibt.

Herr Temme soll bei dem letzten „NSU-Mord “ an dem Kurden Halit Yozgat in Kassel am 6. April 2006 zum Tatzeitpunkt in dem Internet-Café gesessen und angeblich nichts von den Schüssen gehört und den Toten hinter den Tresen beim Bezahlen nicht gesehen haben.

 

http://www.fr.de/politik/nsu-mord-in-kassel-temme-muss-schuesse-gehoert-haben-a-1254448

03.04.2017 

03.04.2017 19:40 Uhr

Von Pitt von Bebenburg

Andreas Temme als Zeuge vor dem hessischen NSU-Ausschuss (Archiv). Foto: Fredrik von Erichsen (dpa)

Elf Jahre nach dem NSU-Mord an Halit Yozgat in Kassel sorgt die Expertise eines unabhängigen Forschungsteams aus London für Zündstoff. Danach muss der frühere Verfassungsschützer Andreas Temme die Schüsse auf Yozgat gehört und den Toten gesehen haben, wenn er zur Tatzeit am Tatort war…

 

Nach dem Gutachten wäre Temmes Aussage zwingend eine Lüge, allerdings nur für den Fall, dass er das Internetcafé nicht doch knapp vor den Schüssen verlassen hat. Auszuschließen ist das keineswegs. Es wäre ein Zeitfenster von maximal 1 Minute geblieben, was ein allzu intensives Suchen nach dem nicht hinter den Tresen sitzenden Yozgat durch Temme ausgeschlossen hätte. Halit Yozgat könnte wenige Sekunden später beispielsweise von den Toiletten zurückgekehrt und dann von den eintreffenden Tätern erschossen worden sein. Diese Variante hätte nur funktionieren können, wenn ein im Internetcafé im vorderen Bereich wenige Meter in Sichtweite telefonierender Kunde das Signal gegeben hätte, nachdem das vorne parkende Auto Temmes sich in Bewegung gesetzt hat.

 

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/07/03/der-letzte-donermord-in-kassel-an-yozgat-und-andreas-temme-teil-3/

 

Faiz Hamadi-Shabab ist die letzte Person, die um 16:54 von Halit Yozgat freigeschaltet wurde, um zu telefonieren. Er hat wahrscheinlich kurz nach Temme das Internetcafé betreten. Vorne bei den Tresen in der Nähe des Eingangs hatte nur Faiz Hamadi-Shahab telefoniert. Der Kurde aus dem Irak, der sich bald nach dem Mord ins Ausland abgesetzt hat, könnte in den Mordplan eingeweiht gewesen sein. Er hätte die Möglichkeit gehabt, die Bewegungen im Internetcafé zu verfolgen und den passenden Zeitpunkt dem oder den Mördern mitzuteilen, die dann von vorne oder durch den Hintereingang das Internetcafé hätten betreten können. Auch ein kurzes Abwarten in den Toiletten wäre in Frage gekommen. Dass alle Zeugen keinen Schuss vernommen haben wollen, wäre dann damit zu erklären, dass sie bei einer gegenteiligen Aussage hätten verständlich machen müssen, warum sie nicht schneller reagiert haben, anstatt in ihrer Ecke des Internetcafés versteckt mit ihrer Tätigkeit fortzufahren oder aber zusammengekauert abzuwarten. In türkisch-kurdischen teilweise kriminellen Kreisen weiß man, dass man bei einem politischen oder im Auftrag der organisierten Kriminalität begangenen Mord besser daran tut, nichts zu sehen oder zu hören. Das dürfte jedem der noch anwesenden Zeugen klar gewesen sein. Bei den zwei Uwes als Täter wäre diese Zurückhaltung weniger zu erwarten gewesen. Wenigstens ein oder mehrere Anwesende hätten, aufgeschreckt durch den sehr gut wahrnehmbaren Ceska-Knall von 137,5 dB(C) bei aufgesetztem Schalldämpfer laut BKA-Gutachten , die Täter beim Verlassen des Internetcafés – vielleicht auch durch den Hintereingang – beobachtet haben müssen. Ganz sicher hätte sich aber Faiz H. umdrehen müssen in seiner Telefonkabine. Ca. 3 Meter von den Tresen entfernt hätte er die zwei Schüsse, die auf der dB(A)- Skala einem Schallpegel von 85 dB(A) entsprechen, in der Lautstärke zwischen Motorrad und Autohupe wahrnehmen müssen. Jeder normale Mensch würde sich bei solch einem Geräusch umdrehen, denn der nächste Schuss könnte ja einem selbst gelten. An den Rändern des aufgeklebten Posters der Telefonzelle vorbei hätte Faiz H.  das Geschehen problemlos beobachten können. Als Faiz H. sein Telefongespräch um 17:03 Uhr beendet hatte, war Temme mit meiner Ansicht nach hoher Wahrscheinlichkeit bereits weggefahren, und das Auto von Halits Vater parkte vor der Tür. In diesem Moment hätte Faiz H. nicht mehr unerkannt entkommen können. Also lief er nach hinten und tat so, als ob er Halit suchen würde. Hierbei rannte er zweimal an dem niedrigen Tisch vorbei, hinter dem der sterbende Halit lag. Als Zeuge behauptete er später, den schwer Verletzten oder bereits Toten nicht wahrgenommen zu haben. Ich verstehe nicht, warum man Faiz H. diese Geschichte abgenommen hat, ihn nach Hause entließ und ihm so die sofortige Flucht aus Deutschland ermöglichte.

 

Zeuge 1: Emre E. 

Zeuge 2: Ahmed A. 

Zeugin 3: schwangere Frau

Zeuge 4: Faiz H.

 

http://friedensblick.de/8746/nsu-analyse-des-verfassungsschuetzers-andreas-temme/

 

 

Einige Hinweise sprechen dafür, dass der Verfassungsschützer zu einem Treffen mit einem türkischen V-Mann der Graue-Wölfe-Szene ins Internet-Café gefahren sein könnte, kurz zur Tarnung gesurft hat und nach zehn Minuten wieder gegangen ist. Vielleicht ist der V-Mann nicht erschienen oder Temme hat die versprochenen Informationen dort gefunden und zum Schein noch ein paar Minuten unter seiner Tarn-Identität weiter gesurft.

Dieser Informant könnte als Doppelagent gleichzeitig für den türkischen Geheimdienst die PKK- oder die DHKP-C-Unterstützerszene ausgespäht und Temme gezielt in die Falle gelockt haben. Das kurdische Internet-Café war vielleicht der übliche Treffpunkt mit dem V-Mann zur Informationsweitergabe.

Wohlmöglich hat Temme schon durch den Anruf von einer Geheimnummer aus,  gut eine Viertelstunde nach Verlassen des Internetcafés,  von dem Mord erfahren. Es wäre dann nachvollziehbar, warum er sich nicht bei der Polizei als Zeuge gemeldet hat.

Anstatt die Identität des tatverdächtigen V-Mannes der Polizei zu melden, könnten das Bundesamt für Verfassungsschutz und Regierungsstellen nach Koordination mit dem Landesamt für Verfassungsschutz Hessen ein Ende der Mordserie mit den Auftraggebern auf deren Angebot hin verhandelt haben. Eine Sperrung der Akten für 120 Jahre wäre dann nachvollziehbar. Solch lange Zeitspannen werden auch bei den Diensten des Bundes verhängt, allerdings nur bei brisanten Spionageabwehraktionen –  also etwa auch bei brisanten Kooperationen mit ausländischen Geheimdiensten?

Temme wurde dienstrechtlich zum Schweigen angewiesen. Die abgehörten Gespräche mit seinen Dienstvorgesetzten haben zu vielen Fragen geführt, die mehrheitlich unbeantwortet geblieben sind.

 

https://www.cicero.de/innenpolitik/nsu-mord-an-halit-yozgat-was-wusste-bouffier/58953

VON ANDREAS FÖRSTER am 5. März 2015

…Bislang ist es vor allem ein Satz aus diesen Abhörprotokollen, der eine tiefere Verstrickung des hessischen Verfassungsschutzes in den Mordfall nahelegt. Er fällt gleich am Anfang eines Telefonats am 9. Mai 2006 zwischen Temme und einem Herrn Hess, damals Geheimschutzbeauftragter im Landesamt (LfV). „Ich sage ja jedem: Wenn er weiß, dass irgendwo so etwas passiert, bitte nicht vorbeifahren“, sagt der Geheimschutzbeauftragte laut Abhörprotokoll zu Temme.

Dieser Satz ist überhaupt nur bekannt geworden, weil die Anwälte der Familie Yozgat ihn in einem Antrag vor dem Münchner Oberlandesgericht zitierten. Mit dem Beweisantrag wollen die Juristen – zugleich Nebenkläger beim NSU-Prozess – Bouffier als Zeugen vor Gericht laden lassen…

 

Der Satz beweist keineswegs, dass Temme vorher von den Mordplänen gewusst haben muss, sondern könnte ebenso als Kritik des Geheimschutzbeauftragten an der unüberlegten Reaktion von Temme verstanden werden. Im übertragenen Sinne würde das für den Mord an Halit Yozgat bedeuten: Es ist unklug, sich von einem Tatort zu entfernen, wenn man weiß, dass die eigene Identität später festgestellt werden kann bzw. man hätte sich in diesem Fall  wenigstens zeitnah als Zeuge zur Verfügung stellen müssen, um nicht unnötig Verdacht zu erregen. Ebenfalls denkbar wäre ein gezieltes Ablenkmanöver für die bekannterweise mithörenden Polizeiermittler. Es sollte nicht der Verdacht erweckt werden, dass der Verfassungsschutz über die gestellte Falle längst Bescheid wusste und dabei war, das Problem auf seine Art zu lösen.

Es ist hinlänglich bekannt,  dass der türkische Geheimdienst gezielt gegen kurdische Aktivisten  in Deutschland und in Europa vorgeht.

 

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/tuerkei-mit-spion-in-deutschland-der-vogel-ohne-kopf-a-1166899.html

Von Martin Knobbe

Sonntag, 10.09.2017   16:23 Uhr

… Die Verhandlung ist erst angelaufen, da präsentiert Fatih S. den Richtern eine dritte Version der Wahrheit, …Er habe im Auftrag des türkischen Geheimdienstes MIT kurdische Politiker in Deutschland ausgespäht und, ja, es sei auch um Mordpläne gegangen.

Version zwei: Es war nicht der MIT, der ihn beauftragt habe, sondern die Bewegung des islamistischen Predigers Fethullah Gülen…

Er soll seit 2013 Mitarbeiter des türkischen Nachrichtendienstes MIT sein. Spätestens im Herbst 2015 soll er den Auftrag erhalten haben, die kurdische Szene in Deutschland auszuforschen. 30.000 Euro Lohn seien ihm dafür bezahlt worden… Agenten des türkischen Geheimdienstes sind nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden schon lange in Deutschland aktiv…

Am zweiten Verhandlungstag ist Yüksel Koç als Zeuge geladen. Für ihn hatte sich Fatih S. besonders interessiert. Als Co-Vorsitzender des Kongresses der kurdisch-demokratischen Gesellschaft Kurdistans in Europa vertritt Koç einen Großteil der Exilkurden in 437 Mitgliedsverbänden, auch Japan, Kanada und Australien gehören dazu.

Fatih S. hatte als Reporter des kurdischen Senders Denge TV 2014 mit Koç Kontakt aufgenommen… Und dann erzählt er, warum er glaubt, auf einer Todesliste des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu stehen.

Das habe ihm im Mai vergangenen Jahres ein Mitarbeiter des türkischen Geheimdienstes verraten, der sich ihm anvertraut habe. Drei Teams aus jeweils drei Leuten, so habe es der Mann erzählt, seien in Deutschland unterwegs, um Kurden zu töten…

 

Auch bei den Morden an den drei PKK-Aktivistinnen in Paris 2013 spielte ein in die Szene eingeschleuster V-Mann des türkischen Geheimdienstes eine Rolle.

 

http://arbeitskreis-n.su/blog/2016/09/04/die-ermordung-von-drei-pkk-aktivistinnen-in-frankreich-und-die-nsu-morde-terrorbekaempfung-in-europa-im-auftrag-des-tuerkischen-geheimdienstes/

… Am 9. Januar 2013 wurden in Paris drei PKK-Aktivistinnen erschossen. Schon nach wenigen Tagen nahmen die französischen Behörden einen dringend Tatverdächtigen fest, den Chauffeur der 54-jährigen Sakine Cansiz, der Mitbegründerin der PKK, die nach zwölfjähriger Folter-Haft in der Türkei zunächst den Kampf weitergeführt hatte, um dann in der Mitte der 90er Jahre in Frankreich Asyl zu beantragen und von dort aus ihre Aktivitäten fortzusetzen. Die sogenannte PKK-Rückfront in Europa dient in erster Linie – neben der Rekrutierung von Anhängern- der Finanzierung des Terrors in der Türkei durch großangelegte Sammlungen von Spendengeldern innerhalb von kurdischen Kulturvereinen.

Ähnlich geht die DHKP-C vor, die als sozialistische Terror-Organisation allerdings nicht nur Kurden aufnimmt, sondern alle, die für eine sozialistische Türkei kämpfen wollen. Die Finanzierung des Terrors in der Türkei durch PKK-Aktivisten und DHKP-C-Aktivisten in Europa ist der türkischen Regierung schon lange ein Dorn im Auge.

Im Falle des Pariser Dreifachmordes verdichteten sich schnell die Hinweise auf den türkischen Geheimdienst MIT als Auftraggeber…

Der Pariser Dreifachmord ist in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse, da hier die Verstrickung des MIT nahezu als bewiesen angesehen werden kann und über die Vorgehensweise nebst Zielen und Hintergründen umfangreiche Informationen vorliegen. Außerdem gibt es eine Verbindung zwischen dem mutmaßlichen Mörder und Deutschland, dem Land, in dem Ömer Güney zwischen 2004 und November 2011 gelebt hat, also während eines Teils des interessierenden Zeitraums der „Döner-Morde“ und der Ermordung von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Ömer Güney käme also zumindest für einen Teil der „NSU-Morde“ als Täter in Betracht.

In der französischen Sendung „Spécial Investigation, trois femmes à abattre“ von Canal+ aus dem Jahr 2016 werden in einer erstklassigen investigativen Recherche die Hintergründe der Pariser PKK-Morde aufgedeckt und durch zugespielte Dokumente sowie Zeugenbefragungen in Frankreich, Belgien, Deutschland, der Schweiz und der Türkei die Verbindung zum MIT nachgewiesen.

Die wesentlichen Aussagen der Sendung sind folgende:

Die Beweise gegen Ömer Güney sind erdrückend. Er wurde auf Überwachungskameras gefilmt, die ihn vor und nach den Morden vor dem kurdischen Informationsbüro zeigen. In einer von ihm getragenen Tasche wurden zudem Pulverspuren gefunden. Ömer Güney hat den Pariser PKK-Verein gezielt infiltriert, indem er sich als geschiedener Türke präsentiert hat, der, nachdem er von seiner Familie verstoßen wurde, auf der Suche nach seinen von der Familie abgelehnten kurdischen Wurzeln sei. Er wird von den Mitgliedern des Kulturhauses in der Nähe von Paris, in dem er im November 2011 aufgetaucht ist, als sehr sympathisch, sehr respektvoll und hilfsbereit beschrieben und bekam daher schnell Kontakt zur Führungsebene…

Von 2004 bis 2011 hat Ömer Güney in Bad Tölz bei München gelebt. Ein ehemaliger Nachbar würde ihn den rechtsextremen nationalistischen Grauen Wölfen zuordnen, da Ömer einen Ring mit drei Monden getragen haben soll. Ein ehemaliger Kollege des Betriebes, in dem Güney fünf Jahre gearbeitet hat, erinnert sich an dessen Begeisterung für Waffen und das Schießen…

Der türkische Geheimdienst hat zwar offiziell jegliche Beteiligung an den Attentaten bestritten, es sieht jedoch ganz danach aus, als ob dieser Zusammenhang durch gezielte Indiskretionen öffentlich gemacht werden sollte, damit die Verunsicherung bei der PKK auch in gewünschter Form eintritt…

 

Nur warum sollte der türkische Geheimdienst oder die Gülen-Bewegung solch unwichtige Personen wie die Kleinhandel-treibenden Opfer der „NSU-Mordserie“ auswählen?

Es wäre zumindest denkbar, dass sich diese Personen in der sogenannten Rückfront der PKK oder DHKP-C engagiert haben, die Geld für die teilweise als terroristisch eingestuften Kulturvereine sammelt.

Ein Deal für das Ende der „NSU-Mordserie“ könnte die Vereinbarung gewesen sein, diese Rückfront entsprechend der nach Paragraph 129 b (Kriminelle und terroristische Vereinigungen im Ausland; Einziehung) strafbaren Unterstützungshandlungen im Sinne der türkischen Regierung von nun an systematisch strafrechtlich zu verfolgen. Sollte der Mord an Halit Yozgat im Auftrag des türkischen Geheimdienstes begangen worden sein, so hätten die deutschen Behörden definitiv eine Notwendigkeit sehen müssen, nach Bekanntwerden der Anwesenheit Temmes durch die Polizeiermittlungen zu seinem Schutz aktiv zu werden. Gerade weil sich der Zusammenhang mit der „Döner-Mordserie“ abzeichnete, bestand dringender Handlungsbedarf.

 

http://www.fr.de/politik/rechtsextremismus/nsu-neonazi/nsu-mord-in-kassel-bouffier-verteidigt-sein-schweigen-a-1302705

26.06.2017 12:27 Uhr

Von Pitt von Bebenburg 
und Martín Steinhagen

Fünf von Temmes V-Leuten seien aus der islamistischen Szene gekommen. Nur um die sei es gegangen, betonte der damalige Innenminister und heutige Ministerpräsident Bouffier. Der Verfassungsschutz habe deutlich gemacht, dass die Sicherheit des Landes bedroht gewesen wäre, wenn diese Informanten auffliegen würden. Islamistische Anschläge seien kurz vor der Fußball-WM in Deutschland „eine reale Gefahr“ gewesen.

Niemals sei es aber um Temmes rechtsextremen V-Mann Benjamin Gärtner gegangen…

Zunächst stritten Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz, ob die V-Leute vernommen worden durften. Bouffier behielt sich die Entscheidung vor – und untersagte schließlich die direkte Vernehmung der Informanten. „Es war die einzige Sperrerklärung, die ich jemals in dieser Form abgegeben habe“, betonte Bouffier.

Dabei hatten sich am 17. August 2006 Verfassungsschutz und Staatsanwaltschaft auf ein Verfahren verständigt, wie die Extremisten befragt werden könnten, ohne dass ihre Namen öffentlich bekannt würden… Später sagte er, seine Fachabteilung sei zu dem Schluss gekommen, dass eine Vernehmung trotzdem nicht möglich sei, da die Staatsanwaltschaft nicht garantieren könne, dass die Identitäten wirklich geheim gehalten werden…

Bouffier verteidigte auch den Umstand, dass er den Landtag erst im Juli 2006 über Temmes Anwesenheit am Tatort unterrichtete, als das schon in der Zeitung gestanden hatte…

So erfuhren die Abgeordneten nicht einmal, dass der Mord in Kassel Teil der bundesweiten Serie mit der Ceska-Waffe war, die heute dem NSU zugerechnet wird…

 

Eine ernsthafte Bedrohung durch islamistische Terroranschläge war 2006 in Deutschland noch nicht präsent. Außerdem zählen die Grauen Wölfe nicht zur islamistischen Szene. Erst in den letzten Jahren soll  eine Radikalisierung von islamistischen Terror-Kämpfern auch durch die ultra-nationalistischen Türken in Deutschland stattgefunden haben,  wobei sich eine zunehmende Vernetzung gewaltbereiter Salafisten mit den Grauen Wölfen entwickelt haben soll.  Den Rechtfertigungen von Bouffier mangelt es also eindeutig an jeglichem Fundament.

 

https://sicherungsblog.wordpress.com/2017/06/27/ausser-spesen-nix-gewesen-13-stunden-bouffier-aussage-im-nsu-ausschuss-hessen/

 

Könnte es sich bei der um 17:19 anrufenden Person um die Auftraggeber des verabredeten Treffens im Internet-Cafe gehandelt haben, also die Hintermänner des Doppelagenten-V-Manns der Szene Graue Wölfe, der vielleicht zu dem vereinbarten Zeitpunkt nicht erschienen ist?

 

https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/02/21/temme-telefonierte-20-minuten-nach-dem-mord-yozgat-mit-015203957141-aber-ist-das-vm-6623/

… Fakt ist: Die Soko Cafe wollte „VM 6623″ vernehmen, den angeblichen Moslem-Anrufer kurz nach dem Mord. Das durfte sie nicht. 

Die anrufende Nummer beim Temme kurz nach dem Mord hatte einen nicht feststellbaren Besitzer:

das wurde veröffentlicht am 3.Juli 2014…

Bei 17:19 Uhr steht: „Nicht feststellbar“, wer hat Telefonnummern, deren Halter nicht feststellbar sind?

Gute Frage, gelle? VM 6623 ganz sicher nicht. Aber ein Geheimdienst schon…

 

https://sicherungsblog.wordpress.com/2016/12/20/temme-war-beim-yozgat-um-seinen-v-mann-von-den-grauen-woelfen-zu-treffen/

… War es VM 6623, der Graue V-Wolf mit der Geheimnummer?

„Geheimnummer“

War Temme das Werkzeug einer Organisation im Umfeld der Grauen Wölfe, also Türkischer Faschisten, die zu großen Teilen vom MIT gelenkt werden, im Kampf gegen die PKK und deren Finanzierungs-Kriminalität auch in Deutschland?…

 

 

http://www.fr.de/politik/rechtsextremismus/nsu-neonazi/nsu-temme-fuehrte-mehr-v-leute-als-bekannt-a-731937

17.12.2016 08:51 Uhr

… Zu Temmes sechs regelmäßigen Informanten zählte neben Gärtner zudem noch eine weitere Person aus dem rechten Spektrum, der allerdings im Verfassungsschutz dem „Ausländerextremismus“ zugeordnet wurde, wie die FR erfuhr. Es soll sich um einen V-Mann aus der Szene der „Grauen Wölfe“ gehandelt haben, einer nationalistischen türkischen Bewegung...

 

Der ehemalige LfV-Präsident Roland Desch soll angedeutet haben, dass Temme im Café von Yozgat einen Informanten treffen wollte.

 

https://sicherungsblog.wordpress.com/2016/09/21/mord-kassel-5-zeugen-anwesend-niemand-hoerte-2-schuesse-was-heisst-das/

… Der ehemalige LfV-Präsident Roland Desch wollte den Abgeordneten wirklich helfen. Er hat es versucht. Aber es war zwecklos. Die wollen nicht, die dürfen nicht. Sie versagen ebenso wie die Medien.

  1. Desch hat ziemlich klar und deutlich ausgesagt, dass Temme bislang verschweigt, dass er im Café Yozgat war, um einen Informanten zu treffen.
  2. Dieser Informant war einer seiner islamischen V-Leute.

Das ist es. Temme war an jenem Tag sogar in 2 muslimischen Internetcafés, und Temme beobachtete dienstlich seit Jan 2006 eine dort befindliche Moschee. Offizielle Aussage Temmes 2006 bei der Polizei…

Mord Kassel: 5 Zeugen anwesend, niemand hörte 2 Schüsse. Was heißt das?

Das heisst: alle 5 Zeugen lügen,…

 

Seit dem Jahr 2006 hat sich das Vorgehen der deutschen Justiz gegen die Rückfront der Terrororganisationen DHKP-C und ab 2010 auch gegenüber der PKK sichtlich verschärft. Und es ereigneten sich keine weiteren „Ceska-Morde“.

 

https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/09/21/warum-musste-die-doener-mordserie-beim-nsu-entsorgt-werden/

… Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Mordopfern und der Rückfront der DHKP-C / Anatolischen Föderation oder der PKK?

Köln, Dortmund, München, Nürnberg, Kassel und Hamburg / Rostock (Turgut war erst 10 Tage vor seinem Tod nach Rostock umgezogen!) und damit alle Orte, an denen der „NSU“ mordete, waren zum Zeitpunkt der Morde Stützpunkte der DHKP-C und/oder der PKK . Waren Temmes islamische V-Leute im Bereich der türkisch-kurdischen Kulturvereine tätig, um mögliche Tarnorganisationen und Geldanlagestellen der DHKP-C oder der PKK wie Kioske, Internet-Cafés und andere Kleingewerbe aufzudecken?
Hat der V-Mann VM 6623 den Verfassungsschützer Temme gezielt für den Zeitpunkt des Mordes zum Internet-Cafe bestellt, weil er gleichzeitig für den türkischen Geheimdienst tätig war und dieser ihn hierzu beauftragt hatte? 

Alle Mordopfer des „NSU“ waren nach außen hin unbedeutende Kleingewerbetreibende. Zwischen den Morden konnte zunächst kein Zusammenhang hergestellt werden. Allerdings scheinen die Familien der Mordopfer bereits 2006 erahnt zu haben, dass staatliche Stellen in die Morde verwickelt sein könnten. Sie forderten auf einem Schweigemarsch in Kassel, dass es keine weiteren Mordopfer geben solle, eine Forderung, der nur Regierungsstellen mit Zugeständnissen an die türkische Regierung Nachdruck verleihen könnten…

Warum endete die Mordserie 2006?

Die Mordserie endete 2006, weil man der türkischen Regierung wohlmöglich signalisiert hatte, man würde nun konsequent mit Hilfe des Paragraphen 129 b (Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung) gegen Unterstützer der DHKP-C und der PKK vorgehen.

Zeitlich passend findet der erste Prozess gegen mutmaßliche DHKP-C- Unterstützer im Jahr 2007 statt, Ermittlungen durch das BKA gegen Nurhan Erdem (Prozess 2010, Verhaftung 2008) haben bereits im Jahr 2004 begonnen. Nurhan Erdem war bei der Anatolischen Föderation in Köln aktiv. Die erste bundesweite Razzia gegen DHKP-C-Unterstützer fand im November 2006 statt…

Seit 2010 darf auch gegen PKK-Unterstützer in Deutschland ermittelt werden.

http://www.heise.de/tp/artikel/37/37506/1.html

„Der Paragraph 129 b und die Rechtsstaatlichkeit

Helmut Lorscheid 04.09.2012

… 129 b-Verfahren nun auch gegen PKK-Unterstützer

Der Bundesgerichtshof entschied am 28. Oktober 2010, dass der § 129 b künftig auch auf die kurdische PKK angewandt werden darf…“

 

Nur eines fehlt völlig am Tatort: die Spuren des NSU-Trios. Weder wurden die Uwes gesehen noch fanden sich irgendwelche Fingerabdrücke oder DNA-Spuren an dem mysteriösen Tatort.

Welche Hinweise gibt es auf die Täterschaft der Uwes in Kassel?

Alleine eine in der abgebrannten Wohnung in Zwickau gefundene Skizze zu der Umgebung des Yozgat-Internet-Cafés deutet auf ein mögliches Ausspähen durch den NSU hin. Da die Brand-Ruine unbewacht über Nacht bestückt werden konnte, ist ein gezieltes Hinterlegen dieses Indizes jedoch genauso wenig auszuschließen wie das Hinterlegen der DNA-und Fingerabdruck-freien Ceska. Von einem Beweis für die Tat kann daher nicht gesprochen werden.

Außerdem kommt der Mord an Halit Yozgat in dem „Paulchen-Video“ vor. Die Paulchen-Panther-DVD soll von Zschäpe auf ihrer Flucht verschickt worden sein. Dabei handelt es sich allerdings nur um Kurzversionen, die eine Länge von  eineinhalb Minuten haben. Auf einem Zwickauer Computer wurden zahlreiche Videodateien gefunden, die verschiedene Bearbeitungszustände des „Paulchen-Videos“ zeigen sollen. Die Daten der letzten Änderungen liegen im Zeitraum von März 2001 bis Januar 2008, aber selbst im BKA-Gutachten wird hierzu notiert, dass sich diese Angaben leicht manipulieren lassen.

 

Dass angeblich Böhnhardt und Mundlos vom Ersteller der Videosequenzen als Fahrradschieber des Kölner Bombenanschlags  identifiziert worden sind, ist aus den Dateibezeichnungen geschlossen worden: „gerri auf kamera.avi“ sowie „max auf kamera.avi“, den Abkürzungen ihrer Alias-Personalien.  Auch hier sollte klar sein, dass ein Dateiname mühelos im Nachhinein verändert werden kann – zumal Fakt ist, dass die Uwes anhand der Kamera-Aufzeichnungen nicht identifiziert werden konnten. Eine Erklärung wäre das gezielte Legen einer falschen Spur durch den Ersteller oder Bearbeiter der Dateien, bei dem es sich  keineswegs um ein Mitglied des NSU-Trios handeln muss. Es wäre auch möglich, dass das Trio tatsächlich den Auftrag hatte, Tatorte auszuspähen und das Video zu erstellen. Dann muss man sich die Frage stellen, in wessen Auftrag sie unterwegs waren. Es erscheint mir als schwer vorstellbar, dass der NSU für den türkischen Geheimdienst oder die Gülen-Bewegung arbeitete. Die gesammelten Informationen machen außerhalb der Mordserie jedoch wenig Sinn. Wozu hätten man sie verwenden können? Sollte alles zum Erhalt einer Indizienkette produziert worden sein, so hätte man sich sehr viel Arbeit gemacht, und dazu  benötigt man Zeit. Auch wenn die Umsetzung dann ziemlich dilettantisch erfolgt wäre, so wäre ein ausreichend langer Planungsvorlauf unabdingbar gewesen. Wer eine Entsorgung der Morde bei dem Trio geplant hat, der müsste hierbei auch die Ermordung der Uwes einkalkuliert haben.

Ein Bekenntnis zu den „NSU-Morden“ enthält die Paulchen-Panther-DVD  ohnehin nicht. Nur die Anfangs- und die Endsequenzen, die ausschließlich bei einer der gesicherten Lang-Varianten zugefügt worden sein sollen (Version des Antifaschistischen Pressearchivs Apabiz) und den angeblichen Nachfindungen vom 1.12.2011, verbinden die makabere Aneinanderreihung der „Döner-Morde“ einschließlich des angehängten Kiesewetter-Mordes mit dem NSU, ohne die Zusammensetzung des Trios auch nur anzudeuten. Zwei im Brandschutt in Zwickau aufgefundene Vorgänger-Versionen sollen nur jeweils einen Teil der Morde thematisieren. Bereits am 14.11 2011 veröffentlichte der SPIEGEL in einem Artikel: „Genau 15 Minuten dauert das Bekennervideo, das Ermittler in den Trümmern des zerstörten Hauses in Zwickau fanden und das SPIEGEL ONLINE vorliegt.“ Das erwähnte Video ist trotz dieser Aussage eben nicht identisch mit den im Brandschutz gefundenen Vorversionen, sondern es wurde dem Spiegel vom Apabiz zugespielt, Herkunft unbekannt.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bekennervideo-der-zwickauer-zelle-15-minuten-sadismus-a-797608.html

 

Es sieht so aus, als ob eine bereits 2007 fertiggestellte Basisversion vorher in rechtsextremen Kreisen kursiert sein könnte, von wem und in wessen Auftrag auch immer angefertigt und verbreitet. Sicherlich kommt hierfür prinzipiell der NSU in Frage, was jedoch keineswegs ein Eingeständnis der Morde einschließt.

Der Normalbürger verwehrt sich dagegen zu glauben, dass das NSU-Trio die Morde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht begangen haben kann, obwohl zahlreiche im Brandschutt in Zwickau und im Wohnmobil in Eisenach gefundene Indizien auf eine mögliche Täterschaft hinweisen, so auch – wie bereits erwähnt – die Skizze des Internet-Cafés in Kassel.

 

https://www.welt.de/print/wams/article137697123/Der-NSU-Komplex.html

Veröffentlicht am 22.02.2015 

Dann gibt Hess dem Kollegen Temme einen guten Rat: „So nah wie möglich an der Wahrheit bleiben.“ … Er sagte nicht, dass er niemals von der Serie gehört hatte, er sagte auch nicht, dass seine Vorgesetzte Frau Pilling wenige Wochen vor dem Mord ihn und seine Kollegen mithilfe eines BKA-Informationsblattes über die ungeklärte Mordserie informiert und sie aufgefordert hatte, sich bei ihren V-Leuten umzuhören, was man darüber in der Szene spricht…

Auf einem Zettel, der ebenfalls im Brandschutt der Frühlingsstraße gefunden wurde, stand auf der einen Seite die Notiz: „Hollä. Str. 82“ daneben sieben Zahlenreihen – die Funkkanäle des Polizeipräsidiums Nordhessen und der Leitstellen verschiedener Rettungsdienste in Kassel und Umgebung, wobei jeweils eine Null zu viel notiert war. Die Kanalbelegung lässt sich leicht im Internet recherchieren. Dann allerdings würde vermutlich keine zusätzliche Null hinzugefügt. Einer der Kanäle war im Übrigen nicht so leicht herauszufinden: 168.040 oder eben 168.04 steht für zwei Funkmasten des Hessischen Ministeriums des Innern, mutmaßlich also auch ein Funkkanal für den Verfassungsschutz. Auf der Rückseite des Zettels war eine grobe Skizze des Internetcafés von Halit Yozgat. Irgendjemand hatte offenbar den Tatort vor dem Mord ausgekundschaftet, irgendjemand, der auch die Funkkanäle des Hessischen Innenministeriums kannte. Wieder nur ein Zufall? Ja, sagt die Bundesanwaltschaft, die den Kasseler Fall für „ausermittelt“ hält…

 

Der folgende Zettel ist das Asservat 2.12.133 aus dem Schutthaufen vor dem Brandhaus in Zwickau.

 

https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/03/18/der-nsu-betrug-teil-3-300-eintrage-auf-95-stadtplanen-von-40-stadten-aber-kaum-treffer/

 

Fragen: (Datum der Notiz ist unbekannt)

  1. sind das „normale Polizei-Frequenzen“ ?
  2. Holländische Strasse 82, steht links, erkennbar? Ja! 
  3. Skizze des Grundrisses ist rechts, unten die Strasse, oben der Hinterausgang, wo Temme sass? Die Straße muss oben sein. 
  4. Ist es zutreffend, dass da ein ziemlich fetter Pfeil auf den Hintereingang zeigt? Der Pfeil zeigt auf den Vordereingang, darunter sind vier Telefonkabinen eingezeichnet, links die Form des Tisches angedeutet, hinter dem Yozgat gesessen hat, darunter mittig der schräge Durchgang  zum hinteren Bereich mit den Computern.

 

Es ist schon bemerkenswert, dass der Zeichner die Funkkanäle des Hessischen Innenministeriums gekannt hat. Warum hätten diese Nummern von einem Beweismittel-Fälscher hinzugefügt werden sollen? Es verwundert, dass dieser einsame Papierzettel den Brand unbeschadet überlebt hat und nicht einmal zerfetzt aus dem Schutt geborgen wurde.

Warum könnte man dem NSU den Auftrag erteilt haben, eine DVD zur Mordserie zu produzieren? Nun, die Zeitstempel der elektronischen Dateien müssen ja keineswegs stimmen. Wohlmöglich hat die Produktion erst nach dem ausgehandelten Ende der Mordserie begonnen. Das alles sind Spekulationen.

Es mag völlig abwegig  erscheinen, dass die zahlreichen Indizien platziert worden sein könnten. Ein Ausspähen der „NSU-Tatorte“ durch die Uwes kann bei der Gesamt-Betrachtung der Indizien nicht ausgeschlossen werden, etwa in Analogie zum Auskundschaften der Supermärkte vor der Mordserie im belgischen Brabant 1982-1985 durch die rechtsextreme WNP.

Bei der Analyse der Fakten verbleiben ganz viele lose Enden, die sich mit Nichts zusammenfügen lassen. Die offizielle Version ist längst widerlegt, auch wenn dies von staatlichen Stellen komplett ignoriert wird. Andere Erklärungsversuche lassen sich weder beweisen noch widerlegen. Was bleibt ist ein ganz bitterer Nachgeschmack, wenn man realisiert, wie dreist deutsche Politiker und Behörden-Vertreter an ihren Lügen festhalten.

 

5 Kommentare zu „120 Jahre Sperrfrist für den Temme-Ermittlungsbericht – hat der Verfassungsschutz 2006 das Ende der „NSU-Mordserie“ verhandelt?

  1. Super Artikel. Danke dafür.
    Aber warum hast Du denn das neuropathologische Gutachten weggelassen, das doch überzeugend ausreichend zeigt, daß die komplette Geschichte gelogen ist und die Ermittler ab der ersten Sekunde die Täter nicht ermitteln durften.
    Im Totenschein, den der Notarzt Dr. Karschunke am 06.04.2006 ausstellte, war der Yozgat noch erschlagen. Der KHK Fleischmann hat den o.g. Faiz Hamadi-Shabab noch wegen Totschlags zum Nachteil des Yozgat festgenommen. Erschossen war der Yozgat ja erst am 07.04.2006.
    Höchst interessant an diesem Dönermord ist, daß ausgerechnet diese beiden vor keinen Vertuschungsausschuß und schon gar nicht vor den Dönerstadel600 zu München bestellt wurden.
    Mir düngt, es gab in Hessen Streit innerhalb der Ermittlerszene, weswegen das Gehirn des Yozgat ca. einen Monat nach der Tat gesondert begutachtet wurde.
    Aus heutiger Sicht wundert es nicht, daß der göttinger Professor sich nicht an sein Gutachten erinnern möchte, in dem er wissenschaftlich bewiesen hat: „… mußte das Opfer noch mindestens 30 Minuten überlebt haben…“
    Die komplette Staatsgrütze an unerhörten Lügenmärchen ist eine linksversiffte Frechheit, daß es noch einige Deiner gut recherchierten Beiträge braucht, um die Blödmasse mal aufzuscheuchen.
    Das gilt insbesondere für diese brunzhaferldoofe AfD, die noch immer nicht begriffen hat, daß sie nicht nur die einzige Partei im Reichstag ist, die keine Nazis an Bord hatte, sondern auch die einzige Partei im Reichstag, die am 22.11.2011 nicht mit abgestimmt hat, daß die Dönermorde fürderhin Nazimorde zu sein haben.

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    1. @angler:
      Bei der Bewertung des Gutachtens bin ich mir sehr unsicher. Es ist nicht auszuschließen, dass das mangelnde Erinnerungsvermögen des Professors auf der späteren Erkenntnis einer fehlerhaften Analyse möglicherweise unvollständig weitergegebener Fakten und Randbedingungen beruht. Vielleicht kann ja auch der zeitliche Abstand zwischen dem Tod Yozgats und der durchgeführten Untersuchungen des Gehirns zu entscheidenden Veränderungen der morphologischen Befunde geführt haben, was der Gutachter nicht berücksichtigt hat. Mir fehlen die Details sowie das Fachwissen, um den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn im Gutachten überprüfen zu können.
      Klar ist, dass der im Gutachten festgestellte Umstand, Yozgat müsse nach den Schüssen noch 30 bis 90 Minuten gelebt haben, nicht zum festgestellten Ablauf anhand der Zeugenaussagen und der Auswertung der Aktivitäten im Internetcafé passt. Der Zeuge Ergin will Halit um ca. 16:30 auf der Toilette gehört haben. Um 16:54 soll Yozgat das Telefongespräch von Faiz Hamadi-Shabab freigeschaltet haben, wenn solch eine Freischaltung durch den Internetcafé-Betreiber denn überhaupt zwingend erforderlich ist.
      Hatte Temme beim Betreten des Cafés den Halit Yozgat noch gesehen? Hätte er dann schon im Voraus bezahlt?
      Yozgat könnte das Internetcafé zwischenzeitlich mehrmals kurz verlassen haben. Wenn bereits vor oder zum Zeitpunkt des Eintreffens Temmes auf ihn geschossen worden wäre, dann hätte dies außerhalb des Cafés geschehen sein müssen, und das ist nicht möglich. Innerhalb des Internetcafés aber hätte der sterbende Yozgat innerhalb von 30 Minuten verletzt hinter den Tresen liegend unbedingt bemerkt werden müssen – oder alle Zeugen lügen einschließlich Temme.
      Die Bedeutung des Gutachtens ist nicht einzuschätzen. Daher hatte ich dieses Beweismittel, was auch immer es denn beweisen könnte, nicht mit einbezogen. Auffallend ist, dass die Zeugen ihre Aussagen mehrfach verändert und korrigiert haben. Vielleicht wurden sie unter Druck gesetzt, von wem auch immer. Man erhält schon den Eindruck, dass niemand die ganze Wahrheit kennt oder mitzuteilen gedenkt. Aber es ist auch nicht ungewöhnlich, dass der genaue zeitliche Ablauf, wann man wen wo gesehen hat, welche Geräusche wann gehört wurden sowie die Abfolge der Ereignisse entweder in der Erinnerung durcheinander gewürfelt oder erst gar nicht präzise wahrgenommen werden. Auch können Personen, die nur oberflächlich registriert wurden, oft nicht korrekt beschrieben werden. Sollte der Zeuge Abu Tamam bekifft gewesen sein, sind seine Angaben als völlig unzuverlässig einzuordnen. Ich habe den Eindruck, dass keiner der Zeugen sich so ganz sicher ist, was wann passiert ist. Am zielführendsten erscheint mir daher noch die Überprüfung der Computer- und Telefonaktivitäten, um den Tathergang in Teilen zu rekonstruieren. Alles andere bleibt im Bereich der Spekulationen.

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      1. Da haste schon Recht, aber das mit den Zeugenaussagen ist so wie die übergebene pöse Naziwaffe im Restaurant der Galeria Kaufhof in Chemnitz Anfang 2001. Die Knallkörper haben einfach übersehen, daß die Bude erst im November eröffnete.
        Das was der Professor da gutachtete bedeutet auf Deutsch: Keine Beulen/Schwellung ohne Kreislauf. Da kann der wohl nicht viel falsch machen.
        Die Antifa-/Lügenmedien helfen da sehr bei der Einschätzung. Sie berichten, daß Temme die Schüsse nicht gehört haben will. Es haben aber die beiden kleinen Türken, die Frau in der Kabine und der Iraker die Schüsse nicht gehört. Die, plus der Feuerwehrmann, die Sanitäter, der Notarzt und die Polizisten haben die Schüsse nicht gerochen! Der Raum ist nicht groß.
        Alle haben aber die beiden kapitalen Beulen rechtsseitig am Kopf vom Yozgat gesehen.
        Daß die Vertuscher das alles weglassen, läßt sie vermitteln, daß die Geschichte mächtig gelogen ist.
        Leider läßt sich den Akten nicht entnehmen, wie der Fleischmann auf die Idee kam, den Kurden festzunehmen. Das wäre ja schon ein dringender Vorladungsgrund. Diese bescheuerte Rassismusidee der Religiösen läßt auch nicht zu, daß der den einfach einsperrt.
        Daß das so war, behaupte ich nicht. Wegen einem Nazimord hätten die aber nicht so ein Fehlerfeuerwerk abgefeuert und diese heiligen Beamten hätten nicht ihre Karriere durch das Durchstechen der Akten riskiert.
        Sie hätten sich Orden und Sonderurlaub dafür abgeholt, daß sie endlich mal so ein Verbrechen gefunden haben.

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