Von Kaltluftfanatikern und Zugluftskeptikern

Die „Schnepfe“ ist eine Kollegin, die als Sprachrohr der woken Gemeinde der Gesundheitsjünger das selbst erweiterte Lüftungsprinzip militant hochhält. Spätestens seit der Corona-Pandemie wird die Virusverdünnung per Dauerlüftung – vorzugsweise im Durchzug – propagiert, um das eigene nichtsdestotrotz oder etwa gerade deswegen bemitleidenswert schlechte Immunsystem vor Infektionen zu schützen, die dennoch oder gerade deswegen mit steigender Tendenz um sich zu greifen scheinen. Während der Pandemie vertraute die Glaubensgemeinschaft der Maßnahmenanhänger bedingungslos der Maske und der gentherapeutischen Impfung. Man war immun gegen eine etwaige Erkenntnis, dass der Mund- und Nase-Schutz zwar die Atmung, aber nur unwesentlich die Viren behinderte. Da Realitätssinn und Irrglaube sich nicht vertragen, nahm man jede weitere Corona-Infektion als gutes Training gegen Corona hin, in Anbetracht der Tatsache, dass man ja ohne Maske und Impfung viel heftiger erkrankt wäre. Die asozialen Ungeimpften konnten doch nur deshalb den Infektionen entgehen und waren überraschender Weise nicht in großer Anzahl verstorben, weil die Geimpften sich und andere schützten –seltsamerweise aber nicht sich gegenseitig. Empfohlen wurde während der Pandemie die regelmäßige Stoßlüftung, um den Effekt der Virusverdünnung nicht durch ein durch Zugluft und Frieren geschwächtes Immunsystem nachteilig zu kompensieren. Für die woke Gemeinschaft kommt das Individuum als letztes, das gemeinschaftliche Gesundheitsempfinden steht an erster Stelle. Offizielle Empfehlungen können doch nichts anderes als eine Minimalforderung sein, die die Verfechter des Gemeinwohls in vorauseilendem Gehorsam kompromisslos übererfüllen.   

Eine „Schnepfe“ kommt selten allein. Sie reißt die Fenster wieder auf und redet sich in Rage, wenn sie die Mehrheit der Gemeinschaft hinter sich weiß. Der Einwand der Zugluftskeptikerin, sie würde krank, wenn sie bei ca. 13 Grad Außentemperaturen bei beidseitig geöffneten Fenstern im Durchzug sitzen müsste, lässt die „Schnepfe“ völlig kalt. „Und sollen wir dann alle krank werden?“, kontert sie im Brustton der Überzeugung. Die Luft sei hier doch ach so schlecht und es sei so fürchterlich warm trotz herunter gedrehter Heizkörper. Fragt sich nur, wie die Hitzesensiblen im Sommer ohne Klimaanlage überleben wollen. Die Erderwärmung wird sie alle umbringen, so viele Hitzetote gab es in Deutschland schon lange nicht mehr. Und Demokratie ist doch schließlich, wenn zwei Wölfe und ein Schaf darüber abstimmen, was es zum Abendessen gibt. „Sollen wir etwa wegen dir verhungern?“, fragen die Wölfe dann das Schaf und die Entscheidung ist gefallen – die überragend wichtigen Gemeinwohlbelange überwiegen gegenüber dem Recht auf körperliche Unversehrtheit. Damit gilt der Eingriff trotz des erheblichen Eingriffsgewichts als verhältnismäßig und ist selbstverständlich auch mit dem Grundgesetz vereinbar. Die „neue Normalität“ lässt grüßen…  

Wer den Weg wagt …

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