Die Corona-Politik – wie es sich anfühlte, diskriminiert zu werden (Teil 1)

Manchmal kommt es mir so vor, als ob das Ganze nur ein böser Alptraum gewesen sein kann. Es fühlt sich irreal an, wenn ich an Scharen maskierter Menschen denke, die in großem Abstand ausdruckslos aneinander vorbei huschten. Sie trugen die Maske der Unterwerfung, die Maske der Angst, andere versteckten hinter ihrer Maske bereitwillig ihre Identität, ihr wahres Ich, andere wiederum ihre Boshaftigkeit oder ihre Genugtuung gegenüber den Seelen der Unterworfenen, die sie straflos drangsalieren und mundtot machen dürften – im Namen des überragend wichtigen Gemeinwohls, unter dem Vorwand des Infektionsschutzes. Das Virus verbreitete sich dennoch, doch zerstörender waren die Maßnahmen, die es aufhalten sollten. Im Folgenden erzähle ich meine Geschichte, einen Teil davon. Manches muss ich auslassen, weil es der Verschwiegenheitspflicht unterliegt. Anderes betrifft meine Familie, Gemeinschaften oder Einzelpersonen, mit denen sich nach Ende der Pandemie wieder ein versöhnlicher Umgang entwickelt hat und wo die Zeit zu einer offenen Aufarbeitung noch nicht gekommen ist. Es war eine Herausforderung, die Pandemie-Zeit ohne größere bleibende Schäden zu überstehen und manch einer Maßnahme musste ich mich entziehen, um meine Existenz nicht zu verlieren. Es ist noch zu früh, hier präziser zu werden. Zwar reden ein paar Politiker seit Bekanntwerden der geschwärzten RKI-Protokolle verstärkt über die Notwendigkeit einer Aufarbeitung, doch gibt es immer noch eine gnadenlose Strafverfolgung von „Corona-Sündern“. Der Tag wird kommen, an dem alle sich offenbaren können, die unter den widrigen Kriegsumständen gegen das Virus grenzwertige Wege finden mussten, um in der erzwungenen Notlage zu bestehen. Früher oder später wird es so weit sein, obwohl ich daran zweifle, dass es jemals Gerechtigkeit geben wird.

Im Sommer 2023 im Cotentin (Frankreich)

Die Enthüllungen aus den frei geklagten RKI-Protokollen beweisen, was mir und anderen immer klar war. Die Verantwortlichen im Robert-Koch-Institut konnten weder zu wenig informiert noch intellektuell damit überfordert gewesen sein, die offensichtliche Panik-Mache und Maßnahmeneskalation als solche zu erkennen. Wie alle weisungsgebundenen Behörden mussten die Fachkundigen jedoch den politischen Richtlinien der wenig fachkundigen aber Macht-besessenen Politiker Folge leisten, also nach außen hin Scheinbelege konstruieren, die das offiziellen Narrativ vom Tod bringenden Corona-Virus stützten. Es war auch nicht anders zu erwarten, als dass unabhängige Wissenschaftler es sich nicht verbieten lassen würden, vor den übertriebenen und schädigenden Maßnahmen zu warnen. Um diese Warnungen von der Masse unerhört verhallen zu lassen, musste der Einfluss der Medien, der staatlich bezahlten „Faktenchecker“ und der gehypten Influenzer genutzt werden.

Bereits im April 2020 war ein Geheimpapier aus dem Bundesinnenministerium vom 22. März 2020 veröffentlicht worden, in dem die Verbreitung von Angst empfohlen wurde, um eine breite Akzeptanz von drastischen Corona-Maßnahmen in der Bevölkerung erreichen zu können. Das war auch der Tag, an dem der erste Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie verhängt wurde. Als der Abschnitt des Papiers zur Schockwirkung Wellen zu schlagen begann, distanzierte sich die damalige Bundesregierung von der im folgenden Artikel zusammengefassten menschenverachtenden „Kommunikationsstrategie“. Umso erschreckender war es für mich, wenig später und in den folgenden Jahren noch verschärft erleben zu müssen, dass das Gedankengut genau dieses Papiers fast eins zu eins umgesetzt und sogar noch übertroffen wurde. „Das Durchregieren mit der Macht der Alpträume“ ist eine hinlänglich bekannte Strategie zur Steuerung der Massen.      

https://www.focus.de/politik/deutschland/aus-dem-innenministerium-wie-sag-ichs-den-leuten-internes-papier-empfiehlt-den-deutschen-angst-zu-machen_id_11851227.html

Samstag, 11.04.2020

Das Innenministerium hatte sich geweigert, das Papier auf Grundlage des Presserechts und des Informationsfreiheitsgesetzes für andere Medien verfügbar zu machen: Das Dokument sei „Verschlusssache“ und „nur für den Dienstgebrauch“. Jetzt hat das gemeinnützige Portal „Frag den Staat“ das vollständige, 17 Seiten lange Papier veröffentlicht…  

Die Autoren beschäftigten sich auch mit Kommunikationsstrategien. Wie vermittle ich den Menschen den Ernst der Lage? Und wie bewege ich sie zum Mitmachen, wenn es um Ausgangsbeschränkungen geht, um Restaurantschließungen und ums Homeoffice?…

Dass diese Gefahr in der Bevölkerung aber nicht ernstgenommen werden könnte – das ist die zweite Sorge der Autoren. Eine Fixierung auf die prozentual eher niedrige Sterblichkeitsrate könne dazu führen, dass der Ernst der Lage unterschätzt wird…

Um der Bevölkerung den Ernst der Lage klarzumachen, empfehlen die Autoren drastische Maßnahmen. „Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden“, schreiben die Verfasser, und nennen gleich drei konkrete Beispielszenarien…

Erstens würden viele Schwerkranke von ihren Angehörigen „ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen (sic) ist für jeden Menschen eine Urangst. Die Situation, in der man nichts tun kann, um in Lebensgefahr schwebenden Angehörigen zu helfen, ebenfalls.

Zweitens empfiehlt das Papier sogar, Kindern Angst zu machen…„Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.“

Drittens schlagen die Autoren vor, an mögliche Langzeitschäden zu erinnern

Es sollte außerdem „historisch argumentiert werden“, schlagen die Autoren vor, nach der Formel: „2019 = 1919 + 1929“. Im Jahr 1919 verbreitete sich die Spanische Grippe aus den USA in die ganze Welt und tötete je nach Zählung zwischen 25 und 50 Millionen Menschen. Das Jahr 1929 ist wiederum das Jahr der berühmten Weltwirtschaftskrise, die unter anderem zum Aufstieg des Faschismus in Deutschland beigetragen hatte…

Während der freien Karnevalstage 2020 war ich krank gewesen. Ich gehe davon aus, dass ich damals an Corona erkrankt war, aber es gab noch nicht genügend PCR-Tests und ich war keine Kontaktperson und nicht in China gewesen. Außerdem hatte sich das Virus nach Ansicht der Ärzteschaft noch nicht in Bochum ausgebreitet und so wurde ich krankgeschrieben und behandelt wie bei einem herkömmlichen grippalen Infekt. Ich hatte ja auch nur zwei Tage relativ hohes Fieber gehabt, fühlte mich allerdings noch sechs Wochen lang kraftlos und krank. Gut eine Woche lang schmeckte alles entweder nach nichts oder bitter. Nach ein paar Tagen kam auch dieser quälende Reizhusten dazu, der ebenfalls sechs Wochen anhielt. Ich war in dieser Zeit sehr kurzatmig, das Treppen steigen fiel mir schwer. Ein fieser langwieriger Infekt, an Corona dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Über den Lockdown war ich irgendwie erleichtert, zum einen, weil ich nicht mehr zu meiner Arbeitsstelle musste und mich von dem Infekt endlich erholen konnte. Zum anderen machte mir das Virus zu Beginn der Pandemie auch Angst und ich sah es als notwendig an, die Ausbreitung einzudämmen, bis mehr Erkenntnisse zum Gefahrenpotential des neuen Erregers vorlagen. Doch schon vor Ende des siebenwöchigen ersten Lockdowns war mir klar, dass weitere Lockdowns völlig kontraproduktiv sein und eine Herdenimmunität nur verzögern würden. Damals war noch nicht bekannt, dass das Corona-Virus recht schnell mutiert und sich damit – wie Influenza-Viren – jeder dauerhafteren Immunität entzieht.      

Der nächste Horror begann für mich mit der Einführung der Maskenpflicht Ende April 2020. Busse und Bahnen konnte ich vermeiden, das Einkaufen stellte mich aber vor große Probleme. Wenn immer es möglich war kaufte meine Tochter für uns ein. Ansonsten versuchte ich es mit einem Stofftaschentuch, dass ich mit zwei Kordeln, die nur an der Oberseite befestigt waren, vor meinen Mund hängte. Diese Eigenkonstruktion war unten nicht geschlossen und ich drückte den Stoff immer mir den Fingern von Mund und Nase weg. Zu Beginn waren ja auch noch Stoffmasken erlaubt. Obwohl ich durch das Taschentuch nicht wirklich hindurch atmen musste, hielt ich es nicht länger als wenige Minuten darunter aus. Die Beklemmung nahm dramatische Züge an, an größere Einkäufe war nicht zu denken. Ein Vorfall an der Kasse, als die Kassiererin mich anmahnte, den Lappen geschlossen zu lassen, eskalierte. Danach war es mir nicht mehr möglich, was auch immer vor Mund und Nase zu befestigen. Die nächtlichen Panikattacken waren zurück gekehrt, die Schatten der Vergangenheit hatten mich eingeholt. Diese Zwangsmaskierung war nicht richtig, sondern menschenverachtend. Ich ging nicht mehr einkaufen und saß wieder stundenlang vor einer Tasse Tee, Tränen in den Augen, gefangen in der Spirale der klaren aber auch der teilweise unzugänglichen Erinnerungen.

Es sollte zwar Ausnahmen von der Maskenpflicht geben, doch war es unmöglich, einen Arzt für ein Attest zu finden. Auch fiel es mir schwer, in maskierte Gesichter zu schauen. Irgendwann war es mir dann gelungen, die Maske auszublenden und ich konnte oft im Nachhinein nicht mehr sagen, ob eine Person eine Maske getragen hatte oder nicht. Als ich wieder zu meiner Arbeitsstelle musste, gab es ein Problem. Die ersten Monate dürfte ich ohne Maske weiter arbeiten, mit der Auflage, immer mindestens 1,5 m Abstand zu halten. Als dann im Februar 2021 das Maskentragen während der gesamten Arbeitszeit angeordnet wurde, schien eine Welt für mich zusammenzubrechen. Ich musste zu Hause bleiben und es sah so aus, als ob ich meinen Job verlieren würde. Nur durch das Engagement anderer, die ich hier nicht weiter benennen kann, gelang es mir, endlich doch ein Maskenattest ausgestellt zu bekommen. Manche Kollegen behandelten mich wie eine Aussätzige und erweiterten den 1,5-Meter-Bogen falls möglich nochmal um ein Vielfaches. Die Maskenpflicht war der Anfang meiner gesellschaftlichen Diskriminierung, wie ich sie vorher so noch nicht gekannt hatte. Unter Ausgrenzung und Mobbing hatte ich – wie viele Menschen – als Kind und Jugendliche extrem gelitten. Doch das hier war etwas anderes. Ich wurde vom Gesetzgeber dazu genötigt, mich mit meinen Problemen zu outen und jeden erkennen zu lassen, dass etwas mit mir nicht stimmte. Ich musste mich rechtfertigen, weil ich einer Verordnung nicht nachkommen konnte, die in einem die Menschenrechte achtenden Staat niemals hätte in Kraft treten dürfen. Ich habe damals eine Mischung von abgrundtiefem Hass und Verzweiflung empfunden, und wären da nicht zahlreiche Menschen gewesen, die mich unterstützt und mir geholfen haben, ich weiß nicht, was passiert wäre.          

Spuren im Sand

Die Spuren, die wir hinterlassen, sind vergänglich wie die Spuren im Sand. Doch sind die Ereignisse unwiderruflich eingebrannt in Raum und Zeit.

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